Damen-EM II: Großartiger Kampf bleibt unbelohnt - FRA v AUT 1:0

17.08.2021 geändert vor 7 Monaten
von Sabine Blemenschütz

Frankreich vs. Österreich 1:0 (1:0)

Das nachfolgende Spiel Tschechien gegen Weißrussland im Pool B der Österreicherinnen endet mit 1:3. Daraus folgt, dass Frankreich mit 2 Siegen schon einmal fix im Halbfinale ist. Für die Österreicher muss jedenfalls ein Sieg im letzten Gruppenspiel gegen Weißrussland her, dann lebt auch noch der Traum vom Halbfinale. Trotzdem sind aber die Österreicherinnen auch noch möglicherweise vom Torverhältnis abhängig bzw. vom Ausgang des Spiels Tschechien gegen Frankreich.

In einem temporeichen Spiel benötigen die österreichischen Damen ungefähr 10 Minuten bis sie richtig im Spiel sind. Leider fällt genau in dieser Zeit der frühe und spielentscheidende Treffer für Frankreich. In Summe erarbeiten sich die Red Foxes viele gute Möglichkeiten, scheitern aber leider an der unzureichenden Konsequenz im letzten Viertel des Spielfeldes.

Spielbericht im Detail (verfasst von Kurti Reiter):

So grausam kann Sport sein. Die Österreicherinnen spielen gegen Frankreich ein sehr gutes Match, verlieren aber durch ein Tor in Minute fünf 0:1. Viele werden sich auch morgen noch fragen: Warum haben wir dieses Spiel nicht gewonnen?

Die Französinnen wurden sehr hoch eingeschätzt bei diesem Turnier, obwohl sie in der Rangliste nur drei Plätze vor Österreich liegen. Vielleicht hat das die Red Foxes zu Beginn verschreckt oder war es die Nervosität, aber die ersten fünf Minuten gelingt den Damen fast gar nichts und Frankreich drückt die Österreicher mit Pressing ständig hinten rein. Es war fast mit Ansage, dass das irgendwann nicht mehr gut geht.

Nach einem Fehler vor dem Schusskreis passiert es dann, 0:1 durch Eve Verzura. Zu diesem Zeitpunkt dachten die meisten Fans vor dem Bildschirm zu Hause schon an eine klare Abfuhr. Doch es kam anders. Österreich erholt sich rasch von diesem Gegentreffer und spielt fortan nicht nur gut mit, sondern übernimmt immer mehr das Kommando.

Vorerst werden den Damen ein bis zwei mögliche Ecken noch verwehrt, aber dann klappe es. Die erste Ecke wird mit einem schönen Schlenzer ins Eck abgeschlossen, doch die gegnerische Torfrau wehrt diesen bravourös ab. Mit schönen Spielzügen, aus der Abwehr heraus, kommen die Red Foxes immer öfter ins Angriffsviertel und ebenso in den Schusskreis der Franzosen. Aber außer zwei weiteren Ecken vor der Pause, die leider nichts einbringen und ein paar Halbchancen schaut dabei nicht mehr heraus. Den Ausgleich hätten sich die österreichischen Damen schon bis zur Pause verdient, auch weil Frankreich bis auf einige Einzelaktionen nicht mehr viel fürs Spiel tut.

Vor allem in der zweiten Halbzeit dominieren Österreichs Damen deutlich, kommen zu Chancen, aber immer wieder fehlt vorne eine "Knipserin" oder der letzte Pass ist zu ungenau. Mit enormer Laufarbeit wollen die Red Foxes das Tor erzwingen. Frankreich verteidigt nur noch, seltene Konterchancen werden abgefangen. Vom Favoriten Frankreich hätte man sich eigentlich mehr erwartet.

Bis zur letzten Minute laufen die Österreicherinnen Richtung französisches Tor, spielen großteils erfolgreich über die rechte Seite und kämpfen bis zum Umfallen, doch der Ausgleich gelingt nicht mehr. Das haben sich die Mädels mit dieser Vorstellung nicht verdient, es bleiben Null Tore und Null Punkte und jetzt steht man in der Tabelle mit dem Rücken zur Wand. Ein Sieg gegen Weißrussland muss in jedem Fall her, ob der dann reicht wird man sehen und hängt auch vom Parallelspiel ab. Zu wünschen wäre es dem Team, bisher waren sie nicht vom Glück verfolgt.

Was bleibt ist die Gewissheit, mit allen Teams hier auf diesem Niveau mithalten zu können und diese Zuversicht muss erhalten bleiben. Alles ist noch möglich, der Glaube daran versetzt Berge!

Und das meint Head-Coach Chris Faust: "Wir konnten heute an unserer Spielleistung gegen Tschechien anknüpfen, haben absolut auf Augenhöhe mit Frankreich agiert. Darauf können wir, mit ein wenig Abstand, sicherlich stolz sein. Es ist einfach toll, was meine Mannschaft hier als Team abliefert. Was aber bleibt ist, dass wir uns zu wenig belohnen in Form von Punkten. Das ist ein Prozess, den diese junge Mannschaft durchlebt, daher alles ok. Wir freuen uns jetzt auf die nächste Aufgabe gegen Weißrussland und wollen zeigen, dass wir auch mit dem amtierenden Hallen-Europameister mithalten können."