EHJC | Gameday 2

24.07.2022 geändert vor 7 Monaten
von Sabine Blemenschütz

Frankreich bestimmt das Spiel, steht sehr hoch und attackiert früh. Die Österreicher versuchen die Räume eng zu machen, sind aber im eigenen Ballbesitz unter Dauerdruck. Die Franzosen laufen sich immer wieder fest.

In der 11. Minute Riesenchance für Frankreich - Goalie Lukas Schiesser wehrt einen scharfen Schuss der Franzosen ab - der Ball springt direkt zu dem freistehenden Jules Verrier und der lupft 3m vor dem Tor den Ball Richtung Tor - irgendwie kommt Lukas Schiesser mit der Schlägerkante nochmals an den Ball und lenkt diesen über die Latte.

Auch im 2. Viertel ändert sich am grundsätzlichen Gesamtbild nicht viel. Österreich spielt Halbfeld und die Franzosen versuchen Lücken zu finden. Doch die Verteidigung rund um Benjamin Kölbl ist aufmerksam und steht gut. Österreich gelingen auch einige Entlastungsangriffe, doch die Wege aus der eigenen Verteidigung sind lange. Teilweise wird der Ball zu überhastet abgespielt und das eine oder andere Mal fehlen Anspielstationen, die sich vor den Gegner positionieren.

Insgesamt aber eine kompakte Leistung bis zur Halbzeit und am Scoreboard steht ein umkämpftes 0:0.

Heißer Kampf um jeden Ball auch in der 2. Halbzeit. Die Franzosen werden zunehmend ungeduldig und unzufrieden - die österreichische Verteidigungsleistung bringt sie zur Verzweiflung und gelingt dennoch ein Schuss auf das Tor, dann ist Tormann Lukas Schiesser zur Stelle. So gut Österreich verteidigt, Bälle erobert, umso mehr schmerzt jeder Ballverlust im Mittelfeld oder Sturm.

Turbulent verlaufen die letzten 5 Minuten von dem Spiel. Zunächst Strafecken-Alarm im Kreis der Österreich - geniale Schlägerabwehr von Lukas Schiesser. Kurz danach kommt Frankreich frei zum Schuss, doch Konstantin Klimon ist irgendwie noch mit den Schläger dran und wehrt ab.

In der letzten Minute Angriff der Österreicher und diese führt zur einer Strafecke für Österreich. Ecke - Wiederholungsecke - leider abgewehrt. Schneller Gegenangriff der Franzosen und bei 9 Sekunden wird die letzte Strafecke für Frankreich gegeben.

Auch dieses Mal können sich die Herren auf Torhüter Lukas Schiesser verlassen - er wehrt den Schlenzer ab und das Match endet mit einem torlosen Unentschieden.

Polen ist in dem Spiel gegen Tschechien bereits mit 3:0 in Führung. Sie sind vor dem Tor die effizientere Mannschaft. Das dritte Tor fällt in Minute 51 und Polen wirkt wie der sichere Sieger.

Doch Tschechien bäumt sich nochmals auf und ist 2 Minuten später per Strafecke erfolgreich. 1:3 und noch etwas weniger als 7 Minuten auf der Uhr. Die Polen plötzlich mit unnötigen Ballverlusten und Tschechien erarbeitet sich die nächste kurze Ecke und auch diese wird verwertet - nur mehr 2:3.

Hektisch geht es nun hin und her, Tschechien drängt auf den Ausgleich, aber Polen übersteht die letzten Minuten und bringt den Sieg nach Hause.

Ukraine gewinnt durch eine bessere Mannschaftsleistung das Spiel gegen Italien mit 5:2. Sowohl im 1. Viertel als auch im 2. Viertel ist die Ukraine mit "Doppelpack-Toren" - in Minute 12 [&] 14 und 2x in Minute 27 - erfolgreich. Italien vergibt vor der Halbzeit einen 7m, ist aber kurz danach durch eine verwandelte Strafecke erfolgreich.

Kurz hoffen die Italienerinnen auf mehr - in Minute 35 erzielen sie per Strafecke das 2:4, aber Ukraine erhöht 5 Minuten später auf 2:5. Im letzten Viertel fallen keine Tore mehr - Höhepunkt ist lediglich eine rote Karte für eine ukrainische Spielerin - die erste rote Karte, die die österreichische Schiedsrichterin Miriam Gerö in ihrem Schiedsrichterleben zücken musste.

In dem Spiel Österreich gegen Frankreich begegnen sich zwei Mannschaften auf Augenhöhe - dementsprechend ist der Start sehr ausgeglichen. Frankreich erhält die erste Strafecke zugesprochen - Ablegerecke und die Französin trifft. Doch vehemente Proteste der österreichischen Damen tragen dazu bei, dass sich die beiden Schiedsrichterinnen besprechen und anschließend aberkennen. Es bleibt beim 0:0. Sekunden vor Ende des ersten Viertels endet ein französischer Angriff direkt bei der freistehenden Stürmerin, aber Torfrau Fabienne Gnehm ist zur Stelle und verhindert Schlimmeres.

In Minute 24 spielen die Young Red Foxes einen Angriff wunderbar zu Ende: Kathi Bauer fängt einen Ball im Mittelfeld ab, bedient Franzi Frey, bekommt den Ball ideal zurück und leitet diesen an Helene Herzog weiter, die zum 1:0 für Österreich trifft. Bis zur Halbzeit neutralisieren sich beide Mannschaften und es kommt zu keinem weiteren Treffer.

Kurz nach Anpfiff zur 2. Halbzeit kommt Frankreich mit einer schönen Passkombinationen in den Kreis und sie erspielen sich eine Strafecke. Die besprochene Eckenabwehr funktioniert gut und die Chance der Französinnen ist dahin. Dann ist wieder Österreich an der Reihe: Katzi Proksch spielt von links den Ball in den Kreis - aus einem Getümmel kommt der Ball zu Leonie Koderhold und die vollstreckt zum 2:0. Die Mannschaft belohnt die jubelnden Fans, die trotz Wochentag zahlreich im Hockeystadion erschienen sind.

Nun erhöht Frankreich den Druck, aber die Defensive behält trotz großer Hitze einen kühlen Kopf. Gar nicht so einfach, weil die Österreicherinnen 3x mit grünen Karten bestraft werden und einige Zeit in Unterzahl agieren müssen. 6 Minuten vor Ende des 3. Viertels verhindert Torhüterin Fabienne Gnehm abermals mit einer super Parade einen Torerfolg von Frankreich.

44. Minute - Österreich findet wieder einen Weg durch die Abwehrreihe des Gegners - Passkombination Klausbruckner/Frey/Klausbruckner - der halbhoch geschlenzte Ball landet leider genau in den Händen der französischen Torfrau und damit bleibt es bei der 2:0-Führung von Österreich.

Im letzten Viertel setzt Frankreich alles auf eine Karte, versucht den Druck zu erhöhen und ist viel im Ballbesitz. Doch Österreich hält mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung und einer perfekt eingestellten Defensive gut dagegen. Frankreich ist auch nicht in der Lage die Eckenabwehr der Young Red Foxes zu knacken - auch nicht mit 11 Feldspielern, die sie zugunsten der Torfrau einsetzen.

Mit einem ordentlichen Arbeitssieg steht die österreichische Mannschaft nach 2 Tagen und mit 6 Punkten an der Tabellenspitze bei der Europameisterschaft.

Head-Coach Corinna Zerbs zeigt sich nach dem Spiel sehr zufrieden mit der Leistung ihrer Mannschaft: "Das war eine überragende Mannschaftsleistung und ein großartiger Kampf. Wir haben vor allem unsere Angriffe konsequent fertiggespielt und unsere Defensivleistung war einfach super. Ich möchte auch gleich noch eine Bitte von der Mannschaft an die Fans übermitteln 'Kommt doch am Mittwoch wieder so zahlreich vorbei und feuert uns an - ihr helft uns damit wirklich bei dieser Heim-EM'".

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