Herren bleiben bei der Weltmeisterschaft ungekrönt

08.02.2015

Österreichs Herren können die große Chance auf den Weltmeister-Titel nicht nützen. Im Finale der Hallen-WM in der ausverkauften Arena Leipzig scheitert die Mannschaft von Trainer Tomasz Laskowski in einem packenden Finale vor fast 6.000 Zuschauern knapp mit 2:3, lässt dabei in den Schlussminuten mehrere Strafecken aus.

„Es war ein tolles Spiel, wir hatten viele Chancen. Am Schluss sind wir aber am eigenen Unvermögen gescheitert“, so der erste Kommentar des enttäuschten Laskowski unmittelbar nach dem Spiel.

Stanzl zum besten Spieler gewählt
Bei den Einzelauszeichnungen war Österreichs Hockey-Männern aber eine Trophäe nicht zu nehmen: Kapitän Benjamin Stanzl wurde von den anwesenden Medienvertretern und Coaches zum besten Spieler der Weltmeisterschaft gewählt.

Die taktisch geprägte erste Hälfte verläuft überhaupt nicht nach Wunsch der Österreicher. Schon in der zweiten Minute bekommen die Niederländer ihre erste Strafecke. ÖHV-Goalie Mateusz Szymczyk kann aber klären und ist zwei Minuten später schon wieder zur Stelle. Bei der zweiten Ecke der Niederlande ist er aber machtlos – Bjorn Kellermann trifft zum 0:1 (5.). Österreich wird danach aktiver, attackiert früher und kommt zu Chancen. Aber Kapitän Benjamin Stanzl scheitert in der 11. Minute mit einem Schuss von der rechten Seite.

Uher bringt Österreich heran
Ein Foul an Patrick Schmidt sorgt wenig später für eine kurze Überzahl, da Teun Rohof für eine Minute vom Feld muss. Als die Niederländer wieder komplett sind, fällt allerdings das 0:2. Robert Tigges verwertet eine umstrittene Strafecke und gleich danach hat Österreich sogar Glück, nicht mit 0:3 in Rückstand zu geraten, aber die Latte rettet bei einem sehenswerten Schuss. Kurz vor der Pause gelingt dann doch der wichtige Anschlusstreffer: Michael Körpers Strafecke wird irregulär abgewehrt und Dominic Uher versenkt bei der Wiederholung durch die Beine von Tormann Laurens Goedegebuure zum 1:2 (20.).

Österreich muss in Hälfte zwei attackieren und tut das auch von Anfang an, fängt sich allerdings das unnötige 1:3 ein, als Robbert van de Peppel im ÖHV-Schusskreis dribbeln darf (23.). Schon 14 Minuten vor dem Ende nimmt Trainer Tomasz Laskwoski deshalb Goalie Szymzcyk vom Feld und geht volles Risiko – und wird zumindest mit Chancen belohnt. Aber Kapitän Stanzl verzieht knapp. Ein Tor der Niederländer wird in dieser Phase zu Recht nicht gegeben – der Schuss kam von außerhalb. Aber die ÖHV-Auswahl geht zu fahrlässig mit ihren Möglichkeiten um und auch die Strafecken klappen nicht nach Wunsch, werden von den Niederlanden stark verteidigt. Offensiv ist aber vom Gegner nichts mehr zu sehen. Österreich übt längst Dauerdruck aus.

Spektakuläre Schlussphase mit vielen Chancen
Sebastian Eitenberger bringt seine Mannschaft vier Minuten vor dem Ende heran: Mit einem ganz starken Tackling im Schusskreis der Niederländer befördert er den Ball aus kurzer Distanz zum 2:3 ins Tor. Und ab diesem Zeitpunkt wird es spektakulär: Strafecke gegen Österreich in der 38. Minute und die Defensive kratzt den Schuss unfassbar von der Linie – ohne Tormann. Im Gegenzug Strafecke für Österreich – Dominic Uher scheitert.

Aber eine Chance bekommt das ÖHV-Team 33 Sekunden vor dem Ende noch – erneut Strafecke. Wieder bleibt Dominic Uher am Tormann hängen aber nach Ablauf der Zeit dürfen die Österreicher ein letztes Mal – und lässt auch diese Chance aus: Michael Körper scheitert mit seinem Schuss am starken niederländischen Goalie.

Unser Team bei der Hallen-WM
Sebastian Eitenberger (SV Arminen)
Michael Körper (Harvestehuder THC, Deutschland)
Bartosz Szmidt (HC Wien)
Benjamin Stanzl (Kapitän, Harvestehuder THC, Deutschland)
Florian Steyrer (SV Arminen)
Michael Minar (SV Arminen)
Patrick Schmidt (SV Arminen)
Dominic Uher (SV Arminen)
Pit Rudofsky (SV Arminen)
Xaver Hasun (Harvestehuder THC, Deutschland)
Michael Mäntler (SV Arminen)
Mateusz Szymczyk (SV Arminen)

Trainer: Tomasz Laskwowski
Co-Trainer: Tomasz Szmidt
Manager: Jens Peters
Physio: Christian Wallisch
Video: Robert Bele / Daniel Fröhlich